[
quote="Azmodan"]Wie bist Du den zu Deinen Erkenntnissen gekommen?
Durch Gespräche, Bücher, Erfahrungen oder sind sie vom Himmel gefallen?
.......azm
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Warum so böse: "oder sind sie vom Himmel gefallen?"? Ich will hier niemandem was Böses, und vom Himmel fallen Vogelmist, Regentropfen und Kometen, aber keine Erkenntnisse! Ich hatte das Glück, eine Kindheit erfahren zu dürfen, die weitestgehend ohne Unterdrückung statfand, aber mit viel gegenseitiger liebe zu tun hatte. Das machte mich sensibel dafür, zu empfinden, wo Vertrauen angebracht war, wo nicht. Bereits in meiner Kindheit lernte ich aber auch anderes kennen – und wurde von meiner Mutter früh aufgeklärt, woran es lag, konnte das dann auch selbst feststellen:Kinder, die gequält und geschlagen wurden, schlugen und quälten andere. Mir war solches völlig wesensfremd. Allerdings wurde ich, wie praktisch jeder in dieser Gesellschaft, sexuell ahnungslos gelassen:Weder Vater von Mutter klärten mich auf, nicht einmal über dien Fortpflanzung. Ein Freund, dessen Eltern offener waren, erzählte mir bereits im Alter von 12, was ein Mann zu tun habe, um einer Frau Lust zu besorgen. In der Schulde erfuhr ich darüber aber auch nichts, und von keiner Seite konnte ich erfahren, welche psychologische Rolle spielt, welche grundlegende Bedeutung er für glückliche Partnerschaft haben kann. So war ich ein Unwissender, bereit für sämtlich Irrtümer, die in dieser Gesellschaft verbreitet wurden. Ich wusste nicht, was ich tat. Ich erlebte es, wie Frauen in der Beziehung zu mir immer schwächer und willenloser wurden (ohne SM!), ich sie aber immer mehr leid wurde. Ich wusste nicht, warum. Erst Sexualerfahrungen mit Frauen, die man als „Männermörderinnen“ bezeichnen könnte, die Männer gezielt abhängig machten, ohne sich selbst einzulassen, machten mir klar, was ich mit Frauen bis dahin getan hatte, und was wirklich daran hing. Einer gelang es, sehr starke einseitige Abhängigkeit in mir zu erzeugen, alledrings nicht ganz unbeschränkt: ich traute ihr zum Glück nicht wirklich, ließ mich entsprechend nicht auf alles ein. Zudem hatte sie Züge, die mir nicht passten – als Lebenspartnerin war sie mir zu wenig. Als sie dann aber meinte, die Abhängigkeit in mir sei stark genug,.wollte sie andere Seiten aufziehen. Ich habe eine starke Persönlichkeit, würde tatsächlich lieber sterben, als mich unterjochen zu lassen. Ich sah zu, dass es keine weiteren Kontakte gab, ging aber sehr lange durch die Hölle. Aber nie ohne Aussicht: „Eines Tages wird das vergessen sein!“ sagte ich mir zurecht, und setzte alles daran, es so schnell wie möglich zu verarbeiten. Zum Frauenhasser wurde ich vermutlich deshalb nicht, weil ich wusste, was ich zuvor, wenn auch ungewollt, mit anderen getan hatte. Eine spätere Beziehung wäre fast ebenso ausgegangen – und ein nächtlich ausgetragenes Gefecht im bett dieser Freundin führte zu einem unerwarteten Ergebnis: Im Grunde kam es aufgrund einer unerhörten Provokation ihrerseits zu einer gegenseitigen Vergewaltigung: Erst ich sie, dann, mich bereits im Schlafe bearbeitend, sie mich. Ergebnis: Anschließend verband uns eine gegenseitige Liebe, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Seitdem war mir klar, wie gesunde Partnerschaften geschmiedet werden: Durch abwechselnde lustvolle Unterwerfung. An ihrem Gesichte hatte ich es ablesen können, dass sie auf einer anderen Welt war, sie sah aus, als habe man ihr die Gesichtsnerven zertrennt. Als sie es mir „besorgte“, war ich im absoluten Rausch – noch etwas mehr, und in meinem Hirn wäre es zu einem Kurzschluss gekommen. Ich hatte damit drei grundlegende Situationen sexuell erfahren: Das ich abhängig machen konnte, ohne erfüllt zu werden, dass ich abhängig gemacht werden konnte, ohne zu erfüllen, dass es aber auch gegenseitig ging! Und für beide gut war nur die dritte Möglichkeit gewesen. Soviel – und ich denke, das reiche – zu meinen eigen Erfahrungen. Die meisten Menschen lernen höchstens zwei dieser grundlegenden Situationen kennen – die erste und die zweite. Und können sich, wie es auch mir zuvor gegangen war, die dritte, eigentlich einzig sinnvolle, daher nicht vorstellen. Weitere Quellen meiner Erkenntnisse: Immer, wenn ich auf irgendetwas stieß, was mit Psychologie oder Sex zu tun hatte, las ich es. Und aufgrund meiner Unverklemmtheit und durchaus sensiblen Einstellung gegenüber anderen sprachen sehr viele Frauen und Männer mit mir über ihre sexuellen Probleme. Irgendwann hatte ich soviel Einzelerkenntnisse
gesammelt, dass ich in der Lage war, ein Puzzle zusammentzusetzen. Anschließend bot ich über die Zeitschrift PRINZ ein kostenloses Sorgentelefon in Sachen Sex und Partnerschaft an, das rege in Anspruch genommen wurde. Auch so kam es zu Kontakten mit allen möglichen Leuten, immer wieder zeigte sich, dass die von mir gezogene Konsequenz aus meinen Erfahrungen und sonstig erworbenem Wissen tatsächlich alles widerspruchsfrei erklären konnte. Tatsächlich kam es zu langen Gesprächen auch mit Dominas und Sklaven, auch zu persönlichen Begegnungen. Und bei aller oberflächlicher Verschiedenheit waren es doch immer wieder die selben Grundmuster, nach denen alles ablief.
Das, was ich als Vergewaltigung bezeichnete, war übrigens kein erzwungener Beischlaf. Der Beischlaf war von beiden gewollt, nur die Art, wie ich ihn ausführte, hatte sie nicht auf ihrer Rechnung gehabt, obwohl sie mich im Grunde sogar äußerst prtovokant und durchaus verletzend dazu aufgefordert hatte! Die exakte schriftliche Darstellung dessen, was geschehen war, schickte ich selbst Wochen später zur Staatsanwaltschaft. Ich hörte niemals etwas davon!
Ich hoffe, dass böses Blut nun aus dem Spiele sein kann, und wenn ich noch mitteile, dass ich persönlich mehrere Menschen gut kannte, die heute noch leben würden, es aber nicht mehr tun, wenn sie über Sex wirklich Bescheid gewusst hätten, dann wird vielleicht auch meine Intention klar!
mario99
southernblues@lycos.de