Super interessantes Thema!
Das erste, was ich und meine neue Stiefschwester so im Alter von 7 Jahren miteinander anfangen konnten, war "Kindchen" zu spielen. Hört sich erstmal knuffig an, aber eigentlich ging es immer drum, dass sie, das Kindchen, irgendwie verletzt war, und ich, der Doktor oder Vater, sollte sie dann verarzten. Allerdings auf möglichst schmerzhafte Art und Weise

. Bei den Geräuschen, die da manchmal aus dem Kinderzimmer kamen, frage ich mich bis heute, warum die Eltern nie etwas dazu gesagt haben. Das soll nicht heißen, dass ich mir ein Einschreiten gewünscht hätte; ich bin sogar froh drum, dass es nicht dazu kam. Damals hätte ich keine Antwort auf "warum" Fragen gehabt, und wahrscheinlich hätte ich mich auf Kritik der Erwachsenen hin für diese spielerische Selbsterforschung richtig schlecht gefühlt. Jedenfalls ging das bestimmt vier Jahre so und nahm auch von der Intensität der Szenarien her nur weiter zu, bis in mir irgendwann ein mulmiges Gefühl aufkam. Woher? Ich habe keine Ahnung. Aber irgendwie fühlte es sich plötzlich falsch an, so etwa ab 'nem Alter von 11 Jahren, sodass ich meine Stiefschwester immer öfter auf später vertröstete, weil der kindliche Enthusiasmus frühreifer Verdutztheit wich. Unserer Freundschaft tat das glücklicherweise keinen Abbruch, und wir verstehen uns immer noch super. Ich wüsste allerdings schon gerne, was sie als selbstreflektierter Mensch mittlerweile darüber denkt; mal sehen, vielleicht findet man ja ein weiteres Thema, welches man dann mehr oder weniger unerwartet gut diskutieren kann.
Spekulation von meiner Seite: Vielleicht lag es ja an meiner erwachenden sexuellen Orientierung, dass das ganze seinen Appeal verlor? Zu der Zeit fing ich an, viel im Internet unterwegs zu sein, und bemerkte, dass ich Männer deutlich attraktiver fand als Frauen. Schon interessant, dass sich die Vorliebe für Dominanz und der Sadismus früher meldeten, als diese Erkenntnis.
Noch früher als diese Spielchen, so ab...5 Jahren etwa, frühestens, gab es noch eine merkwürdige Sache. Meine aller liebsten Träume waren nicht nur die, in denen man Fliegen konnte, sondern auch solche, in denen ich Lebewesen auf- und auseinanderschnitt, und anschließend falsch wieder zusammensetzte. Tja,*räusper*,....

Wie unnormal das war, fiel mir schon recht früh auf, aber solange es nur in meinen Träumen passierte, war ich mir damals sicher: "Es schadet ja keinem, also ist es wohl ok.".
Meine erste Erfahrung mit durch Bildern hervorgerufener Erregung hatte ich übrigens in der Grundschule, als ich den ersten Band von Detektiv Conan laß. Genauer gesagt die Stelle, in der er das Gift verabreicht bekommt, dass ihn eigentlich töten soll, seinen Körper aber stattdessen "nur" ziemlich qualvoll um 10 Jahre schrumpfen lässt. Das Buch ist mysteriöser Weise nie wieder in der Schulbibliothek aufgetaucht.
