
Ich bin- wie viele andere auch- neu hier im Forum unterwegs und wollte mir einfach mal ein paar DInge von der Seele schreiben, die mich seit dem Ende meiner letzten Beziehung beschäftigen und über die ich sonst mit niemandem reden konnte.
Für meinen damaligen Partner war BDSM von Anfang an eher abstoßend, wenn nicht sogar eine komplett verwerfliche Sache. Als ich dann nach langem hin und her damit rausgerückt bin, dass mir der devote Part gefällt, fiel auch die erste Reaktion dementsprechend mau aus.
Es hat zwar ein paar Wochen gedauert, aber als es im Bett zwischen uns beiden nicht mehr so gut lief (nur Vanilla ist auf Dauer einfach nichts für mich), kam er irgendwann nochmal auf das Thema zu sprechen und wollte es dann doch ausprobieren. Ich war im ersten Moment total happy, habe aber schnell gemerkt, dass er es eigentlich nur mir zuliebe macht und seine Begeisterung für das Thema wie vorher gegen Null geht.
Und das hatte einen unschönen Nebeneffekt bei mir selbst.. ich weiß nicht genau, wie ich es richtig beschreiben soll, aber ich habe mich nach dem Sex richtig unwohl, schlecht und nicht mehr respektiert gefühlt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er ein Stück weit die Achtung vor mir verloren hat. Und das wiederum hat ziemlich an meinem Selbstbewusstsein und auch an meiner Selbstakzeptanz genagt.
Fragen wie "Warum mag ich sowas?", "Was ist eigentlich los mit mir?" und "Warum kann ich nicht normal sein?" sind mir damals ziemlich oft durch den Kopf gegeistert und irgendwann ist unsere Beziehung auch (unter anderem) daran kaputt gegangen. Wir konnten auch nicht darüber reden.
Momentan tue ich mich sehr schwer damit, mich neu zu verlieben. Es gab zwar seit dem Beziehungsende hin und wieder neue Bekanntschaften, aber ich habe Angst davor, mich emotional auf jemanden einzulassen, der später vielleicht wieder ablehnend auf meine Neigungen reagiert.
Habt ihr ähnliche Situationen erlebt, dass ihr in einer Partnerschaft ward, in der die sexuellen Interessen so weit auseinander lagen, dass es keine Chance gab? Und an die devoten Leute unter euch.. kennt ihr das Gefühl, sich für die eigenen Neigungen ein Stück weit "zu schämen", obwohl es dafür eigentlich keinen Grund geben sollte?
Woher kommen überhaupt devote oder dominante Vorlieben?
Fragen über Fragen!
Ich bedanke mich schonmal bei allen, die sich die Zeit nehmen, meinen Text zu lesen und eine Antwort zu schreiben.
Liebe Grüße, Lenax
