Zum Thema das Problem groß oder klein machen:
Also ich stelle es halt so dar, wie ich es empfinde und wenn ich schreibe mir scheint es unüberwindbar - dann möchte ich damit kein Mitleid erreichen oder Bestätigung in meiner Ansicht (es sei denn, jemand sieht es wirklich so , also ich mnöchte eine ehrliche Meinung/ Einschätzung dann hören) sondern ich freue mich sehr, bin erleichtert und es macht mir Mut, zu hören, wenn jemand (ehrlich sagt, der Meinung ist) dass dieser riesen Widerspruch in sich - den ich darstelle, daher auch mein Username Neverendingwar auflösbar ist/ dass es einen Weg heraus gibt aus diesem Krieg.
Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass ich die Phase, dass ich Mitleid bzw. einfach nur Verständnis meines Leides wollte und ja die Bestätigung, dass meine Situation ausweglos ist und der einzige Weg nur noch Suizid sein kann in meinem Fall, auch hatte und dass es gar nicht so lange her ist (es war bis ca Mai letzten Jahres so) Da habe ich mich dann aber irgendwann auch nur noch in Suizidforen aufgehalten, da andere Foren mir bei meinen Aussagen die Polizei vor die Tür schickten bzw. den sozialpsychiatrischen Dienst..
so jetzt zu euren Antworten:
Wenn Leute eine rechtfertigung verlangen, dann zwingen sie dich zu einem Akt, den nur die wenigsten Menschen überhaupt einmal gewagt haben.
@Schildkroete:
Was meinst du damit genau? Meinst du die wenigsten Menschen würden sich rechtfertigen?
Also dann gehöre ich nicht dazu ganz sicher. Ich hab immer den Zwang, oder fühle mich gezwungen, mich zu rechtfertigen/ zu erklären für alle meine Gedanken und Handlungen. Wahrscheinlich hauptsächlich damit ich mich vor mir selbst nicht schuldig fühlen muss. Ich reflektiere beinahe jeden Satz, den ich gesagt habe und jede meiner Handlungen, und hinterfrage es, warum ich mich nun in der Situation gerade so und so verhalten habe. Das ist sehr anstrengend und ich würde mir wünschen, dass ich das etwas weniger tun würde. Nicht immer soviel nachdenken über alle vergangenen Situationen. Oft sind es für den anderen dann Dinge, an die er schon längst nicht mehr denkt, worüber ich mir aber immer noch den Kopf zerbreche oft bis hin zu: Habe ich den anderen verletzt? ist er sauer auf mich? schulde ich ihm eine Erklärung, warum ich das und das gesagt habe? usw. Leider schließe ich auch von mir auf andere und wünsche mir, dass andere sich mir auch immer erklären und ihre Handlungen und Verhalten begründen. Das ist blöd und ich glaube ich gehe Menschen damit manchmal ganz schön auf die Nerven. Mein Freund fragte mich auch schonmal: Warum hinterfragst du immer alles?
Deine Therapeutin hat da aber in so weit Recht, dass du damit rechnen musst, dass er die Beziehung dann beendet.
Also, wenn es (nur) das eine Extrem wär (diese krassen Gedanken) dann könnte er damit um, da bin ich mir sicher. Aber denke das Problem würde für ihn dieser Widerspruch machen.
Ich vermute mal, das liegt daran, dass du dich dann von anderen verstanden fühlst. Du bist dann mit deinen Emotionen und Gedanken nicht mehr alleine, sondern hast jemanden, der dir hilft das einzuordnen und sich als menschlich zu erleben. Ist das nicht etwas Schönes, wenn einem das widerfährt?
Ja, das hilft allein schon sehr. Sich alleine mit etwas fühlen ist ein schreckliches Gefühl! Und erst wenn man sich traut, etwas auszusprechen, dann kann man erfahren, dass man nicht so alleine ist, wie man denkt (ich dachte echt lange Zeit, dass ich die einzige wäre mit so einem Vollknall..)
Dann frage ich mich, ob es nicht damit was zu tun hast, wie du deinen Körper wertschätzt. Würdest du gerne in der Lage sein deinen Körper oder den anderer Menschen als ein wunderbares Gebilde zu sehen, das Lebendigkeit ausstrahlt sowie Wärme und Individualität?
hmm..ja einerseits wünsche ich mir, dass der Krieg mit meinem Körper endlich beendet ist und wir uns bestenfalls versöhnen, zumindestens aber ein Waffenstillstand. Andererseits spricht mein riesen Hass auf den Körper dagegen und verunmöglicht die Vorstellung, dass ich meinen Körper jemals nicht mehr hassen könnte.
Du traust ihm nicht zu, dass er die kommunikativen Fähigkeiten dazu hat?
Doch, er möchte ja immer mit mir offen reden über dieses Thema, was mich so beschämt (und er fängt immer wieder damit an, ich von mir aus nie) Ich weiche oft aus, manchmal kann ich ein wenig mit ihm drüber reden, aber es ist so verdammt schwer..ich würde mir eigentlich wünschen, dass er alles wissen würde, alle meine Gedanken kennen würde und dann mich trotzdem lieben würde , so wie ich bin. Wenn er alles wüsste, dann müsste ich keine Angst mehr haben, dass ihn eine Sache so schockieren würde, dass er mich verlässt oder mich verstößt, mich verurteilt oder dergleichen. Ich glaube, dann könnte ich mich erst wirklich fallen lassen, meine Angst verlieren..
dass du gewisse Bedürfnisse in eurer Kommunikation hast und dass diese erfüllt sein müssten, bevor du so ein angsterregendes Thema ansprechen kannst. Fällt dir da was ein?
Hmm..weiß nicht so richtig, was du damit meinst Ryugin, kannst du mir ein Beispiel nennen?
Wichtig finde ich allerdings diese Therapiesache. Ich hab so das Gefühl du fühlst dich bei deiner Therapeutin nicht wohl, außerdem ist sie scheinbar kein guter Notfallkontakt.
Ja ich weiß nicht so recht..was mich an meiner Therapeutin stört ist, dass sie so eiskalt ist. Wenn ich ihr versuche klar zu machen, wie sehr ich leide unter dem Ekel z.B. dann versteht sie es einfach nicht! Sie sagt einfach immer z.B.: Da ist doch nichts bei an Körperflüssigkeiten, oder an den Intimbereichen von männlichen sowie weiblichen Körper, Was soll daran ekelig und schmutzig sein? Sie versteht es einfach nicht und dann provoziert sie mich indem sie ganz sachlich irgendwelche -wie ich finde ekeligen Dinge, bei denen ich am liebsten gleich kotzen würde- zu beschreiben und bei mir kommen sofort sehr detaillierte bildliche Vorstellungen (das ist immer so bei mir leider, ich bekomme was erzählt und sehe sofort ganz klare Bilder vor Augen, wie Fotos oder auch wie ein Film der abläuft und das immer in Kinoleinwandgröße, dass mich die Bilder quasi verschlingen und auf mich einstürzen) Ich verziehe mein Gesicht und sage angeekelt: Ihh wie ekelig, und besser wird es davon ganz bestimmt nicht. Wenn meine Freundinnen mir sowas erzählen, dann ist das genau so eine Wirkung bei mir. Es ist nicht lange her, da hat eine Freundin mit mir sehr detailliert sich ausgetauscht und mir ging es unglaublich schlecht hinterher..noch ziemlich lange Zeit, also noch den ganzen Rest des Tages. Mich verfolgen dann die Bilder, die sich in meinem Kopf gebildet haben und die Sätze/Wörter, die sie gesagt hat sehe ich auch geschrieben vor mir oder höre sie innerlich.
Nein, ein Notfallkontakt ist meine therapeutin absolut nicht - nach der Therapiestunde scheint es ihr quasi egal zu sein, wie es mir geht und was mit mir ist. (sie hat ja nichtmal verstanden, dass ich mich hab abholen lassen von der Einrichtung nach der letzten Stunde bei ihr. Sie meinte so zum Schluss: Aber eigentlich geht es Ihnen doch gut mit ihrem Freund, sie sind doch glücklich. - sie versteht einfach nicht, dass Verliebtsein für mich auch bedeutet, durch die Hölle zu gehen! (obwohl sie alle meine Gedanken und Ängste kennt und weiß, dass ich das letzte Mal das Verliebtsein so nicht ausgehalten hab, dass ich hochgradig suizidal war dann dadurch)
Ich brauche es nicht, dass meine Therapeutin im Mitleid versinkt und ständig sagt: Sie arme, Sie haben es aber schwer, Sie haben ja alles abgekriegt usw. (hatte ich schon solche Therapeutin und auch Menschen aus meinem Umfeld und das war auch nicht gut, weil verstanden fühlen zwar gut tut aber nicht hilft, da rauszukommen aus der Situation in der man steckt) aber ein wenig Verständnis für meine Leidenssituation täte schon gut..
Also ich hab mir nicht bewusst eine Kinder und Jugendtherapeutin gesucht, die Erwachsenentherapeutinnen hatten einfach keine Plätze mehr frei. Und dann fand ich es aber nicht schlecht, dass ich bei einer Jugendtherapeutin gelandet bin, weil es in meinem Falle eben ganz passend ist. Ich weiß, dass ich nicht auf allen Ebenen bei 12,13 stehe. Das trifft ja nur auf das Thema Beziehung zu - und ich kann mir erklären, warum es so ist. In anderen emotionalen Bereichen bin ich 18, und geistig gesehen "reifer als manche 65-jährige" nach Aussagen einer Astrologin. Aber es ist schlimm, wenn das Alter so meilenwalt auseinanderklafft und die Kluft immer größer wird mit jedem Jahr, dass ich auf dem Papier älter werde. Ich weiß nicht, ob ich das emotional jemals irgendwann einholen kann, da müsste ich schon sehr große Entwicklungssprünge mehr machen. Meinen Geburtstag feiere ich auch nur, wenn ich emotional älter geworden bin, letztes Jahr habe ich gefeiert, da bin ich 18 geworden, dieses Jahr wüsst ich nichts, was es da zu feiern gäbe..
Nein, ihr braucht keine Angst haben, dass ich das Forum als mein einziges Boot sehe, vllt. könnte man es so sagen, dass es einen Teil des Bootes darstellt, mein Boot besteht aus mehreren Teilen (mein Freund, meine beste Freundin, weitere Freundinnen und Menschen meines Vertrauens, das Forum, meine Therapeutin, meine Betreuer bei der Arbeit (arbeite im geschützten Rahmen) - und natürlich mich selbst) und alle zusammen helfen mir, mich über Wasser zu halten.Manchmal geht das Boot fast unter aber bisher ist es noch immer wieder an die Oberfläche gekommen (die aktuelle Situation betreffend)
Ich kämpfe und bin einfach zur Zeit nicht bereit, wieder aufzugeben!!
Auch Sachen wie "extrem" usw können dazu führen, dass man in seiner Repräsentation das Problem noch vergrößert
Nein, das denke ich nicht. Ich sehe dann einfach nur mutig den Tatsachen ins Auge ohne etwas zu verharmlosen oder zu beschönigen, ich beschreibe es einfach genau so, wie ich es subjektiv wahrnehme. - und habe dennoch im Moment eine kämpferische Einstellung.
Und wie gesagt, mach dir keine Sorgen wenn es so scheint als wäre dein Problem hier etwas besonders außergewöhnliches, die meisten anderen reden nur nicht so offen darüber.....
Meinst du? Also ich habe jetzt schon öfters gelesen, dass jemand schrieb, dass diese Widersprüchlichkeit zwischen den 2 Extremen (ihr wisst was ich meine) hier keiner in dem Ausmaß kennt. Mir würde es helfen, wenn sich hier einer outen würde, dass er es von sich genauso kennt. Gerne auch per PM. Aber falls jemand das so von sich kennt es aber nicht offen sagt, dann glaube ich dass ich denjenigen sehr helfe, damit dass ich alles so offen über mich schreibe. Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann (und nicht nur andere mir und ich in gewisser Weise dann ja eine Last bin)
Bei meinen Erfahrungen mit persönlichen Krisen habe ich es immer gehasst, wenn mir jemand erzählen wollte, dass das Problem gar nicht sooo groß sei. Dann dachte ich mir: Bitte, diese Person ist nicht ich, wie kann sie das wissen? In diesen Momenten empfand ich die jeweilige Person als verletzend.
Ja, das kenne ich auch. Mich kann so eine Einstellung sogar richtig aggressiv manchmal machen. Es kommt immer ganz drauf an, was für eine Intention man hat, wenn man seine Probleme erzählt. Manchmal geht es einem nur darum, sich mitzuteilen (sein Herz auszuschütten) und man wünscht sich nur, verstanden zu werden, nicht, dass einer mit einer Lösung kommt. Wenn man sich aber Hilfe erhofft, eine Lösung zu finden, einen Weg daraus, dann baut es eher auf, wenn andere sagen: Du schaffst das schon und soo groß isr dein Problem doch gar nicht. (das will ich aber auch dann nur hören, wenn es jemand wirklich so meint unds sieht und nicht einfach nur so, um mich zu trösten, mir ist Ehrlichkeit immer am wichtigsten! - auch, wenn das oft hart ist dann)
Bei diesem Satz: das Problem ist doch gaqr nicht so schlimm - Reaktion bin ich manchmal auch deshalb sehr empfindlich, weil meine Mutter früher ständig alles bei mir runtergespielt hat: "Du machst aus ner Mücke nen Elefanten, und steiger dich nicht immer da so rein" - nach dem Motto: du machst dir die Probleme selbst da wo keine sind und bist selbst Schuld dran
Ich habe mich jahrelang nicht gesehen gefühlt von ihr. von meinem Vater auch nicht, der war eh immer geistig abwesend und einmal als er es nicht war war seine Reakrion, ich solle mich nicht in Selbstmitleid suhlen..das war natürlich sehr hilfreich..
